Inuit bei Hagenbeck

posted by ush on 2008/09/27 17:17

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In der online-Ausgabe von Geo findet sich ein lesenswertes Interview mit Hartmut Lutz, der das Tagebuch des Inuit Abraham Ulrikab ins Englische übersetzte und der heutigen Öffentlichkeit in Kanada zugänglich machte.

Das Interview ist Teil eines Schwerpunkts zum Kolonialismus, der sich als Forschungsschwerpunkt durchgesetzt hat. Interessanter als die Abwägung von Humanismus oder Wirtschaftlichkeit bei Hagenbeck und seinen Völkerschauen, interessanter auch, als eine fast direkte Linie von der physischen Ethnographie zu Praktiken der Nazis zu ziehen, sind die kurzen Überlegungen Hartmuts zur postkolonialen Situation der Inuit in Kanada. Diese - sehr verkürzte - Bestandaufnahme ist gleichermaßen erschütternd wie mahnend. Von Postkolonialismus zu sprechen, scheint nach wie vor gewagt. Die im Titel beschworene Umkehr des Blicks hat nicht stattgefunden, die moralische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Abhängigkeit indigener Völker von KolonisatorInnen besteht weiterhin, auch wenn Ausstellungspraktiken exotischer Wilder der Vergangenheit angehören.


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Einblicke in Editor's Welt. Interessiert an Geisteswissenschaften, staunend über Medien, Tendenz zum Bizzarren, vor allem in der Literatur. Über Anregungen, Kritiken, Kommentare freuen sich Usha Reber (editor@kakanien.ac.at und János Békési (webmaster@kakanien.ac.at).
The workshop Balkan Studies - quo vadis? is held on April 25, 2009.

Venue: HS, Inst. Slawistik, AAKH / Campus
The programme is to be found here, the abstracts are available as Balkan Studies 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, and as pdf.
Ort: HS, IOG, AAKH, Spitalgasse 2, 1090 Wien
Zeit: 2. bis 4. April 2009
Veranstalter: IOG, Kk.rev
Funding: Fritz-Thyssen-Stiftung, Köln

Programm, Abstracts (.pdf)
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