[ Präsentation - Presentation ]

Kino wie noch nie lautet die aktuelle Ausstellung in der Generali Foundation in Wien, die am 19. Jänner den Eröffnungsauftakt gab und noch bis zum 23. April 2006 samt Begleitprogramm den Besuchern Einblicke in das filmische Oeuvre von ...
... Hartmut Bitomsky, Gustav Deutsch, Isabell Heimerdinger, Astrid Küver, Constanze Ruhm, Krassimir Terziev, Nadim Vardag, Klaus Wyborny, Stephen Zepke sowie Antje Ehmann und Harun Farocki gestattet. Die Präsentation schafft für die jeweiligen Filmbeispiele einen konzeptuellen Raum und jene ungewöhnliche visuelle Zugangsweise, die das Medium Film in seinen variationsreichen Funktionsmodi sukzessive erfahrbar macht.

"Kino wie noch nie" versteht sich als Laboratorium. Film wird in den Ausstellungsraum geholt, ohne dass dabei eine Kinosituation simuliert wird. Ähnlich wie in einem Schneideraum werden Einstellungen abgewogen und bewertet, Schnittfrequenzen vergegenwärtigt sowie Struktur- und Kompositionsprinzipien analysiert. Archetypen und wiederkehrende Muster der Filmgeschichte werden thematisiert sowie die technischen Determinanten und Wahrnehmungsbedingungen des Kinos untersucht. Die Ausstellung macht sich zum Ziel, Analyse- und Kunstpraktiken zu versammeln, die das Kino weiterdenken und dazu beitragen, Film anders zu verstehen.

Im Gegensatz zu anderen Kino-Ausstellungen geht es hier nicht vorwiegend darum, den Mythos Kino zu feiern. Es ist eine Ausstellung, die keine vollständigen Filme zeigt, sondern Filmsprache durch Fotoserien, Dia-Folgen und Sequenz-Montagen aufschließt. Die Ausstellung soll es möglich machen, mit Fotos, Stand- und Bewegungsbildern Filmstudien zu treiben, wie sie sonst in Schneideräumen und Seminaren vorgenommen werden, dann jedoch mit großem Erklärungsaufwand. Dagegen ist die Idee hier, Bildanalysen vom Diskursiven abzukoppeln und durch konzeptionelle Bildfolgen in der Ausstellung erfahrbar zu machen.

Dazu liegt eine Werkliste [.pdf] auf, in der die einzelnen Arbeiten der KünstlerInnen, die Texte aus den Werken, die als Schriften auf dem Boden zu lesen sind, sowie mehrere Hörstationen verzeichnet sind.

Im Folgenden findet sich das Begleitprogramm, das
Ausstellungsgespräche, Diskussionen und Vorträge bei freiem Eintritt bereit hält:

Fr 27. Januar 2006, 19 Uhr
Travelling: erinnern, wiederholen, übersetzen
Constanze Ruhm (Künstlerin), Christa Blümlinger (Filmwissenschaftlerin, Paris)

Di 4. April 2006, 19 Uhr
Kino wie noch nie
Harun Farocki und Antje Ehmann (KuratorInnen), Alexander Horwath (Direktor Filmmuseum), Sabine Breitwieser (Direktorin Generali Foundation)

Mi 5. April 2006, 19 Uhr
Das Kino und der Tod (1988, 46 min)
Filmvorführung und anschließendes Gespräch mit
Hartmut Bitomsky (Autor und Filmemacher, Berlin),
Claudia Lenssen (Filmhistorikerin, Berlin)

So 9. April 2006, 11 Uhr
Film ohne Kino
Thomas Elsaesser (Filmwissenschaftler, Amsterdam), Elisabeth Büttner (Filmwissenschaftlerin)
Moderation: Isabella Reicher (Filmkritikerin)

Do 20. April 2006, 19 Uhr
Beyond the Limits: From Invasion to Ecstasy in Alien Sci-Fi
Stephen Zepke (Philosoph), Drehli Robnik (Filmwissenschaftler)


Generali Foundation, Wiedner Hauptstraße 15, 1040 Wien

Öffnungszeiten der Ausstellung:
Di bis So, feiertags 11 bis 18, Do bis 20 Uhr