Bildung | Education

posted by hoefi on 2004/12/07 11:04

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Zur (scheinbaren?) Arbitrarität von Signifikant und Signifikat...
PISA ist, nicht erst seit offizieller Verlautbarung der Ergebnisse des "Programme for International Student Assessment", in aller Munde, wie wir unschwer durch einen Blick in die österreichische "Presse" oder den "Standard" erkennen können.
Welche Erkenntnisse aber können wir aus PISA gewinnen, was kann uns PISA sagen - und was kann uns PISA nicht sagen? Wie wäre es möglich, aus dem PISA-Programm eine Art PEE-Programme, ein Programme for the Enhancement of Education, was auf Deutsch als Programm zur Hebung der Bildung wie eine Ansage aus dem 19. Jahrhundert klingen würde, zu machen? (Übrigens: Das 19. Jahrhundert ist gar kein so schlechter Ansatzpunkt, wie der kk.rev-Artikel von Hannelore Burger zeigt!).
Was aber steckt nun hinter der PISA-Studie, hinter der wir wiederum die "Bildungskatastrophe" vermuten? Was ist der Grund für das schlechte Abschneiden der österreichischen (und deutschen) Schüler bei den Tests? Sind es die Eltern, die immer mehr arbeiten (müssen) und immer weniger Zeit mit ihren Kindern sinnvoll nutzen (können)? Sind es die Lehrer, die sich trotz schrumpfender Schülerzahlen noch immer großen (und immer größeren) Schülerzahlen gegenübergestellt sehen? Ist es das Schulsystem, das angeblich nicht flexibel auf individuelle Lernprobleme und individuelle Begabungen reagieren kann? Ist es die hohe Zahl an Kindern mit nichtdeutscher Muttersprache, die bei ihrem Zweit-(und somit meist Bildungssprachen-)Erwerb auf wenig Unterstützung hoffen dürfen und häufig auch die eigene Muttersprache nur mangelhaft, da auf die umgangssprachliche Konversation beschränkt, beherrschen?
Um auf den Ausgangspunkt zurückzukommen: Ist das Bild, das uns PISA vermittelt, wirklich ein Abbild des derzeitigen Bildungsstandards - oder halten wir lediglich das Bild falsch? Anders formuliert: Was ist Bildung, und wie haben sich sowohl der Begriff der Bildung als auch der Weg zur Bildung über die Zeiten verändert?



Antworten

01 by anonymous at 2004/12/07 19:05 Bitte registrieren und/oder loggen Sie ein, um zu antworten
Zur (scheinbaren?) Arbitrarität von Signifikant und Signifikat...
Zu den von dir angeführten (möglichen) Gründen für das schlechte Abschneiden der österr. Schüler möchte ich eine besondere Eigenheit des Schulsystems hinzufügen: sehr frühe "Selektion" - ab der 5. Schulstufe ist der zukünftige Bildungs- und Berufsweg bereits ziemlich klar vorgeschrieben.
Betrachtet man dann die Ergebnisse im Detail, überrascht es leider gar nicht, dass Berufsschule und Polytechnikum das Schlusslicht (national und international) darstellen.
In diesen Schultypen ist der Anteil der Schüler mit nichtdeutscher Muttersprache wiederrum besonders gross. Zum Thema der Migrantinnenbildung kann ich die Studie von Barbara Herzog-Punzenberger heiss empfehlen, sowie das Standard-Interview in dem sie interessante Vorschläge zur sprachlichen Integration bringt.

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